Südkorea: neue offiziele Namenstranskription in Vorbereitung

Wenn sich in naher Zukunft die Einwohner Südkoreas einen Personalausweis oder Reisepass ausstellen lassen, wird ihr Name in die Dokumente nicht nur in der traditionellen koreanischen Schrift Hangul, sondern auch in einer neuen offiziellen Transkription in die lateinische Schrift eingetragen.

Name einer U-Bahnstation in Seoul
Name einer U-Bahnstation in Seoul: Neben dem Namen in der koreanischen Schrift und seiner offiziellen Transkription ins Englische erscheinen auf dem Schild auch Hanja (chinesische Zeichen, die an südkoreanischen Schulen unterrichtet und koreanisch ausgesprochen werden).

Bisherige Standardtranskriptionssysteme der koreanischen Schrift in Südkorea
1988: McCune-Reischauer (geschaffen 1937 in den USA, leicht abgewandelt durch das koreanische Bildungsministerium)
2000: Revidierte Romanisierung (Anpassung des vorherigen Systems durch das koreanische Kultur- und Fremdenverkehrsministerium)

In der Vergangenheit wurden in Südkorea bereits zwei standardisierte Systeme der Transkription in die lateinische Schrift benutzt, die ursprünglich auf der Arbeit von amerikanischen Sprachwissenschaftlern basierte. Die Transkriptionen wurden in amtlichen Publikationen sowie auf Straßenschildern verwendet, haben sich aber hauptsächlich wegen vieler Ausnahmen nicht zur Transkription von Familiennamen durchgesetzt. Auch im Privatleben spielten sie immer eine untergeordnete Rolle.

Die Einführung der neuen standardisierten Romanisierung soll großflächig erfolgen. Sie soll nicht nur zur Transkription von Nachnamen dienen, sondern auch zur Bezeichnung von Gesellschaften, Schulen, in Dokumenten, die von Einwohnermeldeämtern und Standesämtern ausstellt werden. Die neue Transkription soll auch auf Verkehrsschildern wie Wegweisern erscheinen.