Griechischer Sprachmittler beherrscht 32 Sprachen

Ein seltener Polyglotte ist der 44-jährige Grieche Ioannis Ikonomou, der 32 lebendige Sprachen und einige ältere Sprachen und Dialekte spricht. Nach sieben Jahren anspruchsvoller Arbeit als Simultandolmetscher für die Europäische Kommission übersetzt er heute europäische Gesetze.
Nach seinen Worten lernt er nicht eine Sprache, nur um sie schließlich zu können, sondern immer aus tiefem Interesse für das Kennenlernen der fremden Kultur, die ihn fesselt. Dazu gehören Zivilisation, Essen, Musik, Geschichte. Und eben auch die Sprache. Aus diesem Kennenlernen ergibt sich dann Liebe zur jeweiligen Sprache: „Man muss alles, aber auch wirklich alles wissen wollen über das Land, die Kultur, die Sprache.“ Die Sprache muss man leben, neugierig sein, sie lieben: Zum Polnischen gehört Piroggen backen, zum Russischen Dostojewski, zum Persischen alte Poesie, zum Ungarischen Volksmusik und zum Deutschen das Lieblingsprogramm im Fernsehen. In der Vergangenheit ging es so weit, dass er beim Erlernen von indischen Sprachen Hinduist geworden ist. Seine Faszination ist für viele unbegreiflich und nur wenige teilen sie mit ihm.

Doch die Sprachkenntnisse können auch in Bedrohung geraten. Man vergisst die Sprache, wenn man sie nicht benutzt – es ist genauso wie beim Sport, den man nicht trainiert. Heute ist es jedoch dank Satellitenfernsehen und Internet um Einiges einfacher, mit der Sprache im Kontakt zu bleiben, als es in Vergangenheit der Fall war.